Datenschutz on Tour

- März 6, 2015

Für mich gab es letzte Woche einen Auftrag der etwas anderen Art: Ich begleitete unsere Geschäftsführerin Dr. Bettina Kähler nach Bad Bevensen, um sie im Rahmen einer Schulung bei einem langjährigen Kunden zu filmen.

Bad Bevensen – wo ist das denn? fragen Sie sich jetzt vielleicht. Genau das habe ich mich auch gefragt. Google antwortete spontan und zuverlässig: „Bad Bevensen ist eine Kleinstadt und ein Kurort nördlich von Uelzen in Niedersachsen.“ Super, dachte ich. Dann kann es ja losgehen.

Die Schulung richtete sich an Führungskräfte und umfasste sämtliche vorstellbare Fragen aus dem Arbeitsalltag einer großen, dezentral organisierten Firma.
Das Wichtigste beim Datenschutz ist zunächst, eine vernünftige Bestandsaufnahme zu machen. Womit haben wir es eigentlich auf der technischen Seite zu tun, wie sieht es beim Mitarbeiterverhalten aus? Nachdem die „Hardware“ – zumindest an den wichtigsten Standorten – bereits einem Audit unterzogen worden war, wandte sich Bettina Kähler also in dieser Schulung dem „softeren“ Aspekt des Datenschutzes zu: den Menschen.

Die anschaulichsten Beispiele kommen aus der Praxis und so erzählte unsere Geschäftsführerin von einer jungen Frau, die es einmal ganz unumwunden auf den Punkt gebracht hatte, als sie wissen wollte: „Wenn etwas schief läuft im Datenschutz, wer wird dann gehängt?“ Seitdem veranschaulicht Bettina Kähler den Aspekt der Haftung mit einem kleinen Galgenmännchen (siehe Foto). Und wie so oft im Leben ist die Antwort ist komplex. Neben dem Firmenvorstand kann nämlich auch der externe Datenschutzbeauftragte in Regress genommen werden. Das Publikum war gut gelaunt am Mittwochvormittag. Um die Frage zu beantworten, die dann kam: Ja, wir sind gut versichert.

Als Grundlage für datenschutzkonformes Verhalten wurde neben dem Arbeitsalltag mit seinen kleinen und großen Tücken im Umgang mit personenbezogenen Daten auch noch einmal die Technik betrachtet. Dabei sorgte ein Foto aus dem Chaos-Server-Raum der Firma für allgemeine Belustigung. Kabel hingen wild durcheinander, eine Pflanze stand mitten im Raum und auch allerhand andere Dinge versperrten den Weg. Frei nach dem Motto „Hier ist doch noch Platz!“ Darüber hinaus war der Serverraum nicht abschließbar und praktisch jedem frei zugänglich. Die Teilnehmer der Schulung identifizierten aber zielsicher die größte Gefahr des überfüllten, desorganisierten Serverraums: Die Brandgefahr!

Es folgte die Frage aus dem Publikum: Handelt es sich denn dabei überhaupt um Datenschutz?“ Das ist doch „nur technische Sicherheit“. Aber was auf den ersten Blick „nur“ die Sicherheit betrifft, ist bei näherem Hinsehen tatsächlich ein Datenschutz-Faktor. Wir berichten ja selbst gerade über das Thema Datenauskunft(srecht). Hat eine Firma ihre Daten nicht hinreichend gesichert, wird sie also auch bei Datenverlust einer solchen Anfrage nicht nachkommen können – und hat damit im Datenschutz versagt. Die Verknüpfung zwischen dem einen und dem anderen findet sich im Übrigen in § 9 BDSG und auch in § 11 BDSG.

Am Ende blieb nur noch eine Frage offen: Was geschieht denn mit unserem Videomaterial? Nun, unser Ziel ist es, irgendwann einen kleinen Grundlagenfilm zum Datenschutz zu veröffentlichen. Erste potentielle Abnehmer meldeten sich gleich nach der Schulung … aber soweit ist es leider noch nicht. Wir befinden uns noch in der Versuchsphase und sind selbst gespannt, was dabei am Ende herauskommt.

Wir erarbeiten Sicherheitskonzepte und übernehmen für Sie den externen betrieblichen Datenschutz.