Auskunftsersuchen in Unternehmen

- November 14, 2019

Wechseln wir die Perspektive. 

Ihnen kommt nun – auf welchem Weg auch immer – das Auskunftsersuchen einer betroffenen Person in ihr Unternehmen geflattert. 

Was nun? 

Generell gilt: bei Fragen beziehungsweise Unsicherheiten wenden Sie sich jederzeit an Ihre Datenschutzbeauftragte bzw. Ihren Datenschutzbeauftragten.

Es gibt keine unsinnigen oder peinlichen Fragen!

Ihre Datenschutzbeauftragte (oder Datenschutzbeauftragter) steht außerdem unter Schweigepflicht. Sollten Sie es nicht wollen landet also auch keine Ihrer Fragen bei Ihren Vorgesetzten. 

Zu allererst sollten Sie überprüfen, ob Sie die anfragende Person kennen. Haben Sie Daten über die Person gespeichert?

Anschließend überprüfen Sie, ob die Identität der Person belegt ist.

Stellen Sie sich vor, Hans Meyer gibt sich als sein Kollege Max Mustermann aus, und Sie schicken sämtliche Informationen über Herrn Mustermann an Herrn Meyer, dann haben Sie zweifelsfrei ein Problem.

Wenn Sie nun von der Identität, der um Auskunft ersuchenden Person überzeugt sind, geht es an das Zusammenstellen der Informationen. 

Wer trägt die Kosten?

Diese müssen laut DSGVO kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Kosten die betroffene Person trägt, wenn sie zum wiederholten Male um Auskunft ersucht. 

Welche Fristen sind einzuhalten? 

Sie als Firma haben vier Wochen Zeit auf das Ersuchen zu reagieren. Wenn Sie diese Frist nicht einhalten können, dann können Sie die Frist um bis zu zwei Monate verlängern.

Es ist allerdings darauf zu achten, dass Sie dies begründen müssen. Auch gegenüber der Person, die um Auskunft ersucht! 

So eine Begründung könnte zum Beispiel sein, dass Sie erst die Identität klären müssen oder der Datensatz sehr groß ist. 

Berichtigung von Daten

Die betroffene Person hat außerdem das Recht von Ihnen zu verlangen, dass ihre personenbezogenen Daten korrigiert werden.

Das geht natürlich nur, wenn die Informationen falsch sind. 

Darüberhinaus hat jede Person, deren personenbezogene Daten verarbeitet werden, das Recht auf Löschung dieser Daten.

Sie kann also verlangen, dass die sie betreffenden personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht werden (Art. 17 DSGVO). 

Dazu sind Sie dann auch verpflichtet, allerdings gibt es auch Gründe, nach denen Sie die Daten nicht einfach so löschen dürfen. Das ist zum Beispiel in der Medizin der Fall oder bei Bewerbungen.

Sie müssen als Unternehmen oder Ärztin bzw. Arzt beispielsweise entweder belegen, dass Sie keinen Behandlungsfehler begangen haben oder dass Sie nicht diskriminiert haben. Zum Beispiel, indem Sie eine Person auf Grund ihres Geschlechts oder ihres Namens nicht eingestellt haben. Für diesen Beleg brauchen Sie ggfls. die Daten der Person.

Sie leiten also bitte nicht einfach die Email von Hans Mustermann mit der Bitte um Löschung sämtlicher personenbezogener Daten an die IT Abteilung weiter. Sie löschen dann auch bitte nicht einfach als IT Abteilung sämtliche personenbezogenen Daten über Herrn Mustermann. 

In so einem Fall wenden Sie sich bitte an Ihre Vorgesetzten und die Datenschutzbeauftragte. Dann entscheiden Sie gemeinsam das weitere Vorgehen und überprüfen, ob eine Löschung rechtens ist. 

Wir erarbeiten Sicherheitskonzepte und übernehmen für Sie den externen betrieblichen Datenschutz.