Datenverluste im Sommer 2012

- Juli 16, 2012

Wenn das Wetter in diesem Sommer anderswo genauso scheußlich ist wie in Hamburg, scheint hacken und Datendiebstahl für manche Leute offenbar eine Alternative zum Ausflug ins Freibad zu sein. Oder wie sonst ist die Häufung von Vorfällen zu erklären, bei denen mehrere große Webseiten gehackt und teilweise umfangreiche Datenbestände entwendet wurden? Betroffen sind allein in den letzten zehn Tagen u.a. der Voice-over-IP-Dienst Yahoo Voice, der Mail-Provider GMX, AndroidForums.com und der Grafikkartenhersteller Nvidia.

Mail Adressen und Passwörter

Eine Textdatei mit über 450.000 E-Mail-Adressen und unverschlüsselten Passwörtern kam dem VoIP-Dienst Yahoo Voice abhanden, bei GMX wurden nach eigenen Angaben von GMX etwa 3.000 E-Mail-Konten geknackt. Die Benutzernamen und Passwörter wurden jedoch nicht, wie anfänglich vermutet, durch einen Brute-Force-Angriff erraten, sondern waren den Hackern schlicht bekannt. Wie das wiederum passieren konnte, ist noch unklar.

Passwort Hashes

Am vergangenen Dienstag teilte AndroidForums.com seinen Mitgliedern mit, dass in ihre Server eingebrochen und auf Datenbestände zugegriffen wurde. Es sei nicht auszuschließen, dass die Einbrecher sämtliche E-Mail-Adressen und die „gesalzenen Passwort-Hashes“ entwendet hätten.

Im Netz veröffentlicht

Der Grafikkartenhersteller Nvidia schließlich erklärte gegenüber heise online, dass Dritte auf die persönlichen Informationen von rund 290.000 Nutzern im Hauptforum und von zirka 100.000 Mitgliedern aus dem Entwicklerbereich zugreifen konnten. Auch hier konnten die Angreifer an die E-Mail-Adressen und die Passwort-Hashes gelangen. Wie auch im Fall von GMX wurden Teile der gestohlenen Nutzerdaten im Internet veröffentlicht.

Im Angebot: Datenschutzdienstleistungen und Viagra

Unsere Firmenwebseite traf es vor einer Woche ebenfalls. Irgendjemand, der der deutschen Sprache nur rudimentär mächtig war (oder vorgab zu sein), fügte unserer Unternehmensdarstellung einen Absatz hinzu. Hier könne man auch Viagra kaufen.  „Je bekannter eine Seite wird, desto höher wird das Risiko eines Angriffs“, versuchte mein PR-Chef mich über den Schreck hinweg zu trösten. Und: Hier sei wohl eher ein Scherzbold am Werk gewesen, denn ein Krimineller. Anders als für die großen Firmen hielt sich für uns der Schaden daher auch in Grenzen.

Links mit weiteren Details:

http://www.heise.de/security/meldung/Weitere-1-4-Millionen-Datensaetze-kompromittiert-1640663.html

http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2012-07/gmx-passwort-account/komplettansicht

http://www.heise.de/security/meldung/Nvidia-Hacker-veroeffentlichen-auszugsweise-Nutzerdaten-1641556.html

http://www.datenschutz.de/news/detail/?nid=5447
 

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